Wer eine zweite Staatsbürgerschaft vom Iran, Sudan, Irak oder Syrien hat, darf mit ESTA nicht mehr in die Staaten einreisen

Seit dem 18. Dezember 2015 gelten für Personen mit einer zweiten Staatsbürgerschaft im Sudan, Iran, Irak und Syrien neue und verschärfte Einreisebedingungen. Wer sich am oder nach dem 01.03.2011 in einem der genannten Länder aufgehalten hat, kann mit einem normalen ESTA-Antrag nicht mehr in die USA einreisen. 

Der genaue Zeitpunkt, wann das Gesetz nun greift, ist nicht ganz klar. In der uns vorliegenden Mitteilung heißt es etwas nebulös „in den nächsten Wochen / bis Ende Januar“ trete das Gesetz in Kraft. Nach unseren Erfahrungen gehen die Behörden bereits nach dieser neuen Vorschrift vor, denn die ersten Anträge von betroffenen Reisenden haben die zuständigen Stellen bereits abgelehnt. Eine Reise in die USA ist natürlich trotzdem möglich, aber eben nur mit einem Visum. Ein solches dauert entsprechend länger, so dass Reisepläne oft nicht eingehalten werden können oder sich nach hinten verschieben. Wer von dieser Regelung betroffen ist, sollte rechtzeitig mit der Botschaft in Kontakt treten, damit er so schnell als möglich ein Visum bekommt. 

Diese neuen Bedingungen tangieren allerdings nicht nur Personen mit der zweiten Staatsbürgerschaft, sondern alle anderen USA-Reisenden müssen mit Behinderungen rechnen. Aufgrund der steigenden Terrorismusbedrohung führen die Zollbeamten strengere Kontrollen auf den Flughäfen durch. Diese nehmen natürlich mehr Zeit in Anspruch, so dass das Auswärtige Amt allen Reisenden empfiehlt, drei bis vier Stunden am Flughafen zu sein. Dies gilt natürlich auch bei Transitflügen. 

Diese verschärften Kontrollen stehen natürlich in direktem Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris. Die Attentäter hatten nämlich europäische Pässe und es wäre für sei kein Problem gewesen, im Rahmen des Visa Waiver Programms in die Staaten einzureisen. Immer wieder reisen Bürger der EU in das Gebiet der ISIS, um sich diesen anzuschließen. Vermutlich wird es in nächster Zeit zu weiteren Verschärfungen der Einreisebedingungen kommen, wenn sich die Sicherheitslage weiterhin so bedrohlich darstellt.

Wir weisen unsere Kunden in der Bestätigungsmail mit folgenden Zusatz auf die Lage hin: 
„Bitte beachten Sie, dass durch die verschärften Bedingungen für die Einreise in die USA mit dem Visa Waiver Programm auch verschärfte Kontrollen einhergehen. Wir empfehlen allen Reisenden in die USA sich 3 – 4 Stunden vor Abflug an den Flughafen zu begeben!
Bitte achten Sie vor allem auch bei Transitflügen, dass genügen Zeit eingeplant ist!“